Anja Höppner
DRUCKGRAFIK
Eine kurze Einführung in die Welt der Lithographie
Was ist überhaupt Lithographie?
Die Lithographie zählt zu den Flachdrucktechniken, bei denen druckende und nicht-druckende Teile auf einer Ebene liegen. Dieses Prinzip basiert auf dem chemischen Gegensatz von Fett und Wasser: Fettfreundliche Stellen nehmen Druckfarbe an, während nicht-druckende Partien wasserfreundlich sind. Ursprünglich auf speziellen Lithosteinen ausgeführt, ist die Technik auch mit anderen Materialien möglich. Z.B. Zink oder spezielle Polyesterfolie. Während die Polyesterplatte sofort eingesetzt werden kann, muss die Zinkplatte aufwendig vorbehandelt werden. Dann gibt es auch noch die Möglichkeitkeit als Druckstock einen Laserausdruck zu verwenden.
Eine Laserkopie als Druckstock – wie funktioniert das?
Der Toner in Laserkopien enthält pulverisierten Kohlenstoff. Da dieser fettfreundlich ist, kann eine Laserkopie als Ersatz für den traditionellen Lithographie-Stein dienen.
Durch Behandlung des Papiers mit Gummiarabikum werden die weißen Stellen wasseraufnehmend und fettabweisend gemacht. Ähnlich wie bei der herkömmlichen Lithographie wird der Druckstock befeuchtet.
Fettfreundliche Stellen stoßen Wasser ab, während sich auf wasserfreundlichen Partien ein dünner Wasserfilm bildet.
Ölhaltige Druckfarbe wird mit einer Farbwalze aufgetragen, von wasserfreundlichen Stellen abgestoßen und nur von fettfreundlichen Stellen angenommen.
Der Druck erfolgt entweder durch Handabrieb oder mit eine Druckpresse.
Für eine zweite Farbe wird ein zusätzlicher Druckstock (Laserausdruck) benötigt.
Welche Auflagenhöhe kann gedruckt werden?
Da das Papier sich mit der Zeit aufzulösen beginnt, können mit einer Laserkopie in der Regel 3 bis 10 Abzüge gedruckt werden.
Muss man unbedingt eine Laserkopie/Laserausdruck haben?
Man kann auch mit Ölkreide, weichem Graphit oder fetthaltigen Flüssigkeiten direkt auf das Papier zeichnen oder malen, um einen Druckstock zu erstellen.